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Die Sessions sind die zentralen Elemente des inhaltlichen Programms. Mit dem Call for Sessions haben wir Arbeitsgruppen, Projekte, Verbände und Engagierte eingeladen, eigenständig einen Sessionslot zu konzipieren, Beiträge einzuwerben und die Session auf dem JKG zu hosten und zu moderieren. Über den Call for Contributions konnten dann Einzelpersonen und kleine Gruppen ihre (passenden) Beiträge einreichen, die teilweise in die Sessions eingebettet wurden und teilweise zu neuen Sessions zusammengepuzzelt wurden.
Die Sessions werden in unterschiedlichsten Formaten ausgerichtet, von klassischen wissenschaftlichen Sessions mit mehreren Vorträgen/Inputs und einer anschließenden Diskussion, bis zu kreativen Formaten wie Workshops. Besonders wichtig war es uns, auch Platz für kritische Themen und Ansätze zu schaffen, die sonst auf Kongressen vielleicht eher unterrepräsentiert sind. Wir hoffen, dass jede*r für sich spannende Inhalte entdecken kann und vielleicht sich auch Neuem nähern kann!
Alphabetische Auflistung aller Sessions (für einen chronologischen Ablauf bitte hier schauen)
Donnerstag, 18.09.2025, 16:30 - 18 Uhr
Podiumsdiskussion
Simon Wellisch (Universität Singapur)
Nach vielen Jahren des Geographiestudiums kommt die Entscheidung, was auf die Zeit an der Universität folgen soll. Diese Podiumsdiskussion richtet sich an alle die sich für eine Promotion interessieren und (vermutlich) fragen: Habe ich während des Studiums nicht schon genug Lebensstunden in wissenschaftliche Texte investiert, die komplizierter geschrieben sind als nötig, oder in GIS-Programme, die nicht so funktionieren wie gewünscht? Will ich wirklich in den prekären Arbeitsverhältnissen des Wissenschaftsbetriebs enden? Wer gerne wissen würde, wie ein Forschungs- und Arbeitsalltag nach dem Abschluss aussehen kann, hat hier die Möglichkeit den Berichten von Nachwuchswissenschaftler:innen zuzuhören und selbst nachzufragen. Dabei werden wir keine Auflistung an Stellen oder Stipendien präsentieren, sondern wollen unterschiedliche persönliche Lebenswege beleuchten. Neben deutschen Einrichtungen gibt es ebenfalls Einblicke ins europäische und außereuropäische Ausland. Nach einem kurzen Input des Panels wird es Raum für Fragen von Studierenden geben.
Discussants:
Maximilian Gregor Hepach (Assistant Professor, Durham University)
Thivitha Himmen (Externe Doktorandin, Hochschule Fulda/Beraterin, Caritas) (remote)
Dominique Kauer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Jan David Schmidt (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Münster)
Louise Sophie Sträuli (Research Fellow, Tallinn University/Angestellte, VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin)
Simon Wellisch (Doktorand, National University of Singapore)
Michaela Wenner (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit)
Moderation: Laura Maxellon
Donnerstag, 18.09.2025, 11 - 12:30 Uhr
Eine Session, bei der wir ins Tun und ins Sprechen kommen.
Hannah & Lea Lenk
Wie kann Aktionsforschung als Forschungspraxis aussehen? Wie kann Zusammenarbeit fachübergreifend funktionieren – vor allem zwischen Kunst und Geographie? Was heißt Forschung beyond text? Und: Wie kommt man vom visuellen Artefakt zum validen Analyseergebnis? In unserer Session werden wir mit Dir eine Collage zum Thema Naturimaginationen erstellen und über die eben genannten Fragen und mehr in den Austausch kommen. Den Workshop haben wir in der ursprünglichen Form für unser gemeinsames Masterarbeitsprojekt geplant und durchgeführt. Neben den forschungspraktischen Fragen, sind wir thematisch in Auseinandersetzungen mit Natur, Raum, Imagination von beiden, Mensch im Raum, Körperlichkeit und Materialität verortet. Aus geographischer Perspektive fragen wir dabei speziell nach Collage als Karte und dem gleichzeitig-Sein von Raum im Analogen und Digitalen; aus künstlerischer Perspektive erforschen wir Übersetzungsprozesse, wie Erlebnis und Simulation verbunden werden kann und zu welchen Umgängen bestimmte Naturvorstellungen führen. Neben Arbeit an den Collagen, werden wir in kleineren Gruppen und auch im Plenum sprechen. Freu Dich also auf eine bunte Mischung! PS.: Unser Masterarbeitsprojekt mündet in der Entwicklung eines VR-Raumes mit und für Senior*innen – wir werden eine VR-Brille dabeihaben, mit der Du den dann aktuellen Prototypen erleben kannst -> Was aus einer Collage alles werden kann. Wir freuen uns auf Dich und deine Gedanken! Lea und Hannah
Freitag, 19.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Vortrag, Podiumsdiskussion, Austausch
Ralf Wolff, Carolin Wicke und Dietmar Mirkes (DVAG-Arbeitskreis Internationale Zusammenarbeit)
Kritische Perspektiven auf Entwicklungszusammenarbeit. Begegnung und Diskussion von Geografen*innen im Beruf und Engagement sowie Studium.
Die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) steht vor einem Umbruch. Die USA ziehen sich unter Donald Trump fast vollständig aus der internationalen Gebergemeinschaft zurück. Zugleich stehen Regierungen in Europa ebenfalls vor vielfältigen Herausforderungen in Anbetracht des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, des rechtspopulistischen Machtzuwachses und der Klimakrise. Diese Erschütterungen führen bereits jetzt zu Kürzungen der Entwicklungsbudgets, z. B. im Vereinigten Königreich oder in den Niederlanden. Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind die Menschen in den Partnerländern der EZ. Gleichzeitig könnte die aktuelle Debatte auch eine Chance sein, über koloniale Strukturen und Wirksamkeit von EZ zu sprechen. Jetzt kann sich ein Fenster öffnen, Strukturen für eine fairere Verteilungsgerechtigkeit anzustoßen.
Hieraus ergibt sich: Wie geht es weiter mit der Entwicklungszusammenarbeit? Können die internationale Staatengemeinschaft oder private Großinvestoren den Wegfall des größten Gebers kompensieren? Ist die EZ überhaupt noch zukunftsfähig angesichts des erodierenden Multilateralismus? Und wie blicken Partner aus dem „Globalen Süden“ auf diese Trends?
Der Arbeitskreis Internationale Zusammenarbeit des DVAG will diese und weitere Fragen mit Personen aus Wissenschaft und Praxis diskutieren. Die Session wird mit zwei Impulsvorträgen beginnen: „Unsere“ Klimaneutralität oder neuer grüner Kolonialismus? und dem Resümee aus einem digitalen Lesekreis von jungen Studierenden mit Autorinnen des globalen Südens*. Der junge Arbeitskreis stellt sich damit zugleich vor. Daran anschließend hören wir Personen aus dem Globalen Süden, die uns ihre Sichtweise auf die EZ schildern werden.
Wir wollen dabei auch dem Konzept von "Entwicklung" kritisch begegnen und stellen die Frage, wessen Interessen bei der EZ im Vordergrund stehen.
Donnerstag, 18.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Workshop
Lisa Daszler (kollektiv orangotango berlin)
Du bist Geograph*in und forschst zu Gegenstrategien zu Neofaschismus, Antifeminismus, LGTBTQ-Diskriminierung, Rassismus, Nativismus oder anderen Formen struktureller Unterdrückung? Unser Workshop soll Raum gestalten um uns auszutauschen, Einblicke in antiautoritäre Kämpfe geben und Gegenstrategien diskutieren. Wir fragen uns, wie geografische Forschung neue Wege aufzeigen und helfen kann, diese Kämpfe zu unterstützen.Begleitet wird der Workshop durch die Ausstellung und das Buch „Beyond Molotovs- A visual Handbook of Anti-authoritarian Strategies“, das über 50 Erfahrungsberichte von Aktivist*innen, Künstler*innen, Forscher*innen und Bewegungen aus aller Welt zum Kampf gegen die autoritäre Politik unserer Zeit präsentiert. Workshop soll sich mit Strategien von anti-authorian struggles beschäftigen, die sich momentan überall auf der Welt abspielen. geografische Lage spielt besondere Rolle, da unterschiedliche (geografische) Kontexte andere Strategien hervorrufen/beherbergen/benötigen. beyond molotovs setzt sich mit anti-authorian strategies global auseinander, um mögliche Gemeinsamkeiten und eventuelle Strategien für die lokalen Räume zu finden. Nachhaltiges Ziel: Menschen diese Strategien mitzugeben und sich auszutauschen, um so Handlungsmöglichkeiten für antifaschistische Räume und Zukunften in Aussicht zu stellen.
Donnerstag, 18.09.2025, 16:30 - 18:00 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Postkolonial-Katholisch? Subjektivierungen innerhalb einer katholischen Entwicklungspartnerschaft (Elias Conrad)
What makes humanitarian crises ´forgotten`? – Perspectives from German NGOs (Jana Pfeiffer)
Fotos sprechen lassen: Agrarökologie zwischen globalem Diskurs und kenianischer Praxis (Carla Bube)
Donnerstag, 18.09.2025, 14:30 - 16 Uhr & 16:30 - 18 Uhr (Doppelsession)
Session mit Beiträgen
Arne Popp (Universität Passau)
Macht ist dynamisch verteilt, wird diskursiv verhandelt und produziert alltäglich – bewusst oder unbewusst – Ausschlüsse. Verschiedene Formen der Andersmachung nehmen subjektiv und objektiv zu, etwa durch politische, gesellschaftliche oder alltägliche Diskriminierungen. Diese sind in sich vielfältig, verflochten. Diese macht ein intersektionales Verständnis sichtbar und bietet verschiedenste Zugänge und Möglichkeiten der Prä- und Intervention. Die Session bietet daher Raum für diverse Analyseformen und Diskussionen zu -ismen, bzw. zu allen Formen des Otherings, Hierarchisierung und Exklusion – ebenso wie zu Strategien im Umgang damit. Besonders willkommen sind Beiträge, die widerständige Praktiken marginalisierter Gruppen und emanzipatorische Raumaneignungen in den Blick nehmen – etwa in schulischen, universitären oder außerschulischen Bildungsräumen. Unterschiedliche methodische Zugänge sind möglich, wobei qualitative Ansätze im Fokus stehen sollten. Die Session versteht sich als Plattform zur Vernetzung innerhalb der Geographie zu diskriminierungskritischen Fragen. Sie dient dem Austausch, der Diskussion von Ansätzen und der Präsentation von Arbeiten.
Session 1:
Feministische Perspektiven auf urbane Räume (Mathilda Wolf)
Raumstrategie Waffenverbotszone: Wie wird die Osnabrücker WVZ ideologisch legitimiert und räumlich produziert? (Dario Pösse)
Defensive Architektur als urbane Praxis der Verdrängung (Linus Laube)
Session 2:
Räume der Freiheit im urbanen Umbruch: Technokollektive und die Herausforderungen der Gentrifizierung für die Berliner Clubkultur (Marie Sudholt)
Podiumsdiskussion mit den Teilnehmenden zur geographischen Perspektive in diskriminierungskritischer Forschung
Freitag, 19.09.2025, 11:00 - 12:30 & 14:30 - 16:00 Uhr (Doppelsession, Teilnahme an beiden Zeitslots empfohlen)
Workshop
Nina Schult & Julia Schinnenburg (Universität Heidelberg)
Posthumanistische Theorie hat sich in den letzten Jahren in der geographischen Forschung fest etabliert. Sie fokussiert mehr-als-menschliche Akteure als kreative und wirkungsmächtige Teile der Welt (z.B. Effekt von Sars-Cov-2 auf Raumordnungen hatte (Lunstrum et al. 2021)). Allerdings stößt man bei posthumanistischer Forschung auch auf Grenzen: Was wollen und was tun mehr-als-menschliche Akteure wirklich und wo beschreiben wir ihre Wirkungsmacht mit einem human gaze? Können digitale mehr-als-menschliche Akteure uns dabei helfen, andere mehr-als menschliche Akteure durch die Visualisierung von Messdaten zu verstehen, wie es z.B. Prebble, McLean und Houston (2021) diskutieren? In unserer Session möchten wir diese Frage durch theaterpädagogische Methoden bearbeiten. Nach einer kurzen Einführung in posthumanistisches Denken, möchten wir mit den Teilnehmenden Rollen in verschiedenen hypothetischen geographischen Forschungsszenarien erarbeiten, diese szenisch in Beziehung setzen und danach kritisch besprechen.
Wir erhoffen uns aus dieser Session zu lernen, ob Rollenerarbeitung dabei helfen kann, mit mehr-als-menschlichen Akteuren Probleme zu durchdenken, anstatt nur über sie nachzudenken (Puig de la Bellacasa 2017). Uns ist bewusst, dass wir weiterhin nur Menschen sind und niemals ganz nachvollziehen können, wie es ist ein mehr-als-Mensch zu sein. Dies ist also eine experimentelle Session. Oft bleibt im regulären Lehrbetrieb allerdings keine Zeit für solche Experimente und daher würden wir den Raum, den der JKG schafft, gerne dazu nutzen, uns diese Zeit zu nehmen.
Lunstrum, Elizabeth, Neel Ahuja, Bruce Braun, Rosemary Collard, Patricia J. Lopez, and Rebecca W.Y. Wong. 2021. “More-Than-Human and Deeply Human Perspectives on COVID-19.” Antipode 53 (5): 1503–25. https://doi.org/10.1111/anti.12730.
Prebble, Sarah, Jessica McLean, and Donna Houston. 2021. “Smart Urban Forests: An Overview of More-than-Human and More-than-Real Urban Forest Management in Australian Cities.” Digital Geography and Society 2 (January):100013. https://doi.org/10.1016/j.diggeo.2021.100013.
Puig de la Bellacasa, María. 2017. Matters of Care: Speculative Ethics in More than Human Worlds. Posthumanities 41. Minneapolis ; London: University of Minnesota Press.
Freitag, 19.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Workshop
Dr. Zahra Arzjani (Universität Koblenz), Dr. Nooshin Hadidian (Bauhaus Universität Weimar), Dr. Mohammad Ali Aghajan (Pars University Teheran)
Du interessierst dich für Geoinformationssysteme (GIS), weißt aber nicht, wie du anfangen sollst? In diesem praxisorientierten Workshop erhältst du eine Einführung in die Erstellung sogenannter „Smart Maps“ mit QGIS – einem leistungsstarken, quelloffenen GIS-Tool. Die Teilnehmenden lernen, wie man geografische Daten in QGIS importiert, räumliche Analysen durchführt und interaktive Karten erstellt, die dynamische Informationen in Echtzeit darstellen. Besonders im Bereich der Naturgefahrenbewertung sind GIS-Werkzeuge wie QGIS von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen es, verschiedene räumliche Datensätze zu integrieren, Risikogebiete zu identifizieren, die Verwundbarkeit von Infrastrukturen einzuschätzen und potenzielle Auswirkungen von Katastrophen zu simulieren.
Dieser Workshop richtet sich an Personen mit wenig oder keiner Erfahrung in der geografischen Datenvisualisierung. Du wirst die notwendigen Fähigkeiten erlernen, um sowohl mit eigenen als auch mit offenen geografischen Datensätzen zu arbeiten und ansprechende, visuell klare Karten mithilfe der Open-Source-Software QGIS zu erstellen. Diese Kompetenzen sind besonders wichtig im Umgang mit risikobezogenen Daten – etwa zu Überschwemmungen, Erdbeben oder Erdrutschgefährdung – und unterstützen fundierte Entscheidungen in der Notfallplanung, Risikominderung und Politikgestaltung.
Der Workshop ist ideal für alle, die sich für Geografie und räumliche Datenanalyse interessieren – insbesondere für jene, die QGIS als Werkzeug nutzen möchten, um ihre Karten- und Geodatenprojekte auf das nächste Level zu bringen.
Freitag, 19.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Das Andere der Gesellschaft - Tierheime als (End)Station subalternen Lebens?
Donnerstag, 18.09.2025, 9:00 - 10:30 Uhr
Workshop und Austausch
Jari Bertolini, Elisa Salzbrunn, Marlene Mohr (Arbeitskreis Kritische Geographien Bonn)
Der Arbeitskreis Kritische Geographien Bonn ist seit 2023 in Aushandlungsprozesse studentischer Partizipation am Geographischen Institut der Uni Bonn involviert. Ausgangspunkt war die kritische Auseinandersetzung mit der Büste Carl Trolls, Kolonialgeograph und Gründer der Kolonialen Rundschau. Seitdem wirken wir durch Veranstaltungen wie das Seminar “Geographien des Postwachstums” und den Vortrag “Eigentum kartieren – Wem gehört Bonn?” auch in die Lehre hinein.
In einem interaktiven Workshop teilen wir unsere Erfahrungen mit studentischer Partizipation und wollen unseren Aktivismus in einen größeren politischen Kontext setzen. Wir wollen gemeinsam mit euch erarbeiten, welche politische Kämpfe es innerhalb der Universität gibt und wie wir als Studierende uns um diese gemeinsam organisieren können.
Donnerstag, 18.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Workshop
Ariane Schneider (TU Dresden)
In der Universität werden wir dazu ausgebildet, unsere Gedanken und Erkenntnisse möglichst „wissenschaftlich“ zu versprachlichen. Die Resultate sind meist verkomplizierte Schachtelsätze und deutungsoffene Ausdrücke, welche kaum noch für eine breite Öffentlichkeit verständlich sind. Aber genau das ist doch eigentlich eine der Kernaufgaben von Forschung: ein adressat:innengrecheter Transfer von Informationen.
In einem Workshop-Format wollen wir uns dieser Herausforderung stellen. Das Geschichtenerzählen gilt als universeller Grundmodus der menschlichen Kommunikation. Geschichten umgeben uns jeden Tag und wir begegnen ihnen nicht nur in der Werbung oder den Medien, sondern auch in Gesprächen mit Freunden oder Familie. Sie sind Träger von Informationen, Emotionen, Ratschlägen, uvm. indem sie gemachte Erfahrungen weitergeben und gleichermaßen Neue erzeugen. In einer Kultur der Digitalität und „Sozialer“ Medien haben sich unsere ursprünglich organischen Kommunikationsnetzwerke in technische Sphären ausgedehnt. Damit einhergehende multidirektionale Informationsfluten verkomplizieren, neben der sprachlichen Komponente, die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Dieser Vertrauensverlust zieht eine Skepsis gegenüber universitären Forschungseinrichtungen und anderen Institutionen - im Sinne eines „Elfenbeinturms“ - nach sich. Gleichzeitig bieten medienspezifische Herangehensweise aber auch innovative Möglichkeiten miteinander und nicht nur neben- oder übereinander zu erzählen. Digitales Storytelling vereint die Konzepte der ältesten und neusten Informationsmodi. Mithilfe interaktiver, multimedialer und hypertextueller Geschichten lassen sich wissenschaftliche Fachinhalte über verschiedene Zugänge ausdrücken, sodass nicht nur Kommiliton:innen oder Kolleg:innen, sondern auch Familie oder Freunde verstehen.
Der Workshop startet mit einem kleinen theoretischen Impuls und methodischer Vorstellung, ehe wir selbst in das digitale Erzählen kommen und eigene Geschichten konstruieren. Dafür könnt ihr sehr gern eigene Texte oder Beispiele aus universitären Veranstaltungen mitbringen.
Freitag, 19.09.2025, 9:00 - 10:30 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Buchpublikation bei Springer – Formate, Prozesse, Perspektiven (Simon Shah-Rohlfs)
Studentischer Erfahrungsbericht zum wissenschaftlichen Publizieren (Linda Lütkes, JLU Gießen)
Pro's & Con's des peer-review Publizierens für Wissenschaftler*innen (Prof. Dr. Ingmar Unkel)
Donnerstag, 18.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Potentiale der Raumordnung zur Anpassung an Klimawandelfolgen (Franziska Berktold)
Lokale Küstenschutzanalyse im Klimawandel: ESL-Projektionen für die Ostfriesischen Inseln (Christiane Lawrenz)
Mobiles Lernen zur Klimaanpassung: Wirkung einer mobilen Lern-App auf Wissen, Motivation und Vertrauen in Anpassungsmaßnahmen (Dana Graulich)
Freitag, 19.09.2025, 9:00 - 10:30 Uhr & 11:00 - 12:30 Uhr
Session mit Beiträgen
Leonie Goy, Timo Wenninger (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Wohnen steht im Rahmen einer kapitalistisch organisierten Wohnungsversorgung im Widerspruch zwischen Gebrauchs- und Tauschwert, zwischen den Bedürfnissen nach Home und Verwertungsansprüchen des investierten Kapitals an die Wohnung als real estate (Madden & Marcuse, 2016). Hieraus begründet sich die regelmäßig auftretende Krisenhaftigkeit der Wohnraumversorgung, die sich in der „ewig neue[n] Wohnungsfrage“ (Schipper & Schönig, 2021) ausdrückt.
In den letzten Jahren findet im deutschsprachigen Raum eine zunehmende Institutionalisierung der Wohnungsforschung statt, die sich vor allem vier zentralen Themen widmet: So untersucht eine kritische Wohnungsforschung 1) die Zirkulation von Kapital im Wohnungssektor, 2) wohnungspolitische Transformationsprozesse sowie damit verbundene gesellschaftliche Konflikte, 3) der Verwobenheit von Wohnen mit der Reproduktion sozialer Ungleichheit, 4) aus feministischer Perspektive, wie Alltagspraktiken, Geschlechterverhältnisse und Identitäten durch das Wohnen als Zuhause und Ort der sozialen Reproduktion geprägt werden. Zuletzt trägt sie 5) zur Erarbeitung und Analyse progressiver wohnungspolitischer Alternativen bei (Schipper & Vollmer, 2020).
U.a. mit folgenden Contributions:
Wohnungspolitik in Portugal: Rahmengesetze und ihre Grenzen (Vanja Vredenburg)
Donnerstag, 18.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Session mit Beiträgen
Simon Wellisch (National University of Singapore)
Unterhaltungsmedien sind fester Bestandteil unseres Alltags und beeinflussen unser Denken und Handeln von kleinauf. Konträr zur allgemeinen Verfügbarkeit sitzen die verantwortlichen Unternehmen dieser Unterhaltungsprodukte in wenigen Regionen Nordamerikas, Europas, Japans und Chinas. Diese räumliche Konzentrierung führt oftmals zu voreingenommenen Annahmen in der Darstellung des sog. Fremden, und stellt die Inklusivität der Medien in Frage. In der Geographie gibt es bereits hinreichend Auseinandersetzungen mit digitalen und anderen Medien. Aber vor allem die stetigen Entwicklungen in Computertechnologien ermöglichen immer neue Unterhaltungsformen, die kritisch beleuchtet werden müssen, z.B. Apps, Memes, Spiele, Soziale Medien, Virtual Reality, etc. Aus einer politisch-geographischen Perspektive heraus stellt sich vor allem die Frage nach der Verhandlung von Macht und Raum in diesen Medien. Dabei ist nicht nur die Darstellung oder Repräsentation von diesen Aspekten von Interesse, sondern auch wie Anwender:innen selbst partizipieren. Welche sozialen oder räumlichen Interaktionen werden ermöglicht, welche reguliert? Wie gehen Menschen mit dem Medium um? Passen sie es an ihre eigenen Ideen und Vorstellungen an?
u.a. mit folgenden Contributions:
Materializing Pikachu: Pokémon plush toys at homes, in cities and around the globe (Liang Songmin)
Erinnerungsgeographie der NS-Zeit in der Hersbrucker Schweiz. Das Leben von Rosa Lehmann (Sonja Fleischmann)
Nur ein Spiel? Krieg in digitalen Simulationsspielen (Simon Wellisch)
Freitag, 19.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Weinberge im Wandel: Auswirkungen von Terrassierung auf Stabilität und Erosion in den Montes de Málaga (Merlin Radler)
Biodiversität endet nicht an Landesgrenzen – genauso wenig wie die Verantwortung für ihren Erhalt (Timo Heidinger)
Donnerstag, 18.09.2025, 16:30 - 18:00 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Soziale Instrastrukturen als Teil der Nachbarschaft im ländlichen Raum (Paul Steiner)
Die Beschränkungen des Push-Pull-Modells der Migration: Ein qualitativer Ansatz (Efthimios Charchantis)
Donnerstag, 18.09.2025, 9:00 - 10:30 Uhr
Vortrag und Diskussion
Benjamin Konstant und Sascha Dunger (DSK Stadtentwicklung)
Wie lässt sich Stadtentwicklung erfolgreich gestalten, um lebenswerte und zukunftsfähige Strukturen zu schaffen? In unserer Session zeigen wir, wie ganzheitliche Entwicklungsprozesse in Kommunen geplant und umgesetzt werden. Dabei spielt die Verknüpfung unterschiedlicher Fachbereiche eine zentrale Rolle – von der Analyse bis zur Umsetzung. Wir verdeutlichen, wie umfassende Vorarbeiten wie Standortanalysen, Bedarfsprognosen und die Nutzung digitaler Tools (z. B. GIS) als Basis für fundierte Entscheidungen dienen. Ebenso diskutieren wir die Bedeutung von Fördermitteln, die gerade in kleineren Kommunen viele Projekte erst ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beteiligung der Bevölkerung und relevanter Akteur:innen. Stadtentwicklung lebt von der frühzeitigen Einbindung unterschiedlicher Interessen und der Fähigkeit, zwischen diesen zu vermitteln, um langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln. Wir geben außerdem Einblicke in die beruflichen Chancen für Geograph:innen in der Stadtentwicklung: Von der Planung und Analyse über die Moderation bis hin zum Fördermittelmanagement sind interdisziplinäre Fähigkeiten gefragt. Sie erfahren, wie Geograph:innen ihre Kompetenzen praxisnah einsetzen und welche Erfahrungen uns selbst geprägt haben. Die Session richtet sich an alle, die sich für ganzheitliche und praxisorientierte Ansätze der Stadtentwicklung interessieren und mehr über die vielseitigen Berufsperspektiven erfahren möchten.
Donnerstag, 18.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Sprachliche Vielfalt und globale Perspektiven: Evaluation eines mehrsprachigen Unterrichtskonzepts zum Thema Lithiumabbau in Argentinien (Swapna Suthaharan, Universität zu Köln)
In meinem Vortrag stelle ich ein im Rahmen der Masterarbeit entwickeltes mehrsprachiges Unterrichtskonzept zum Thema Lithiumabbau in Argentinien vor, das sprachliche Vielfalt als Ressource nutzt und globale Perspektiven eröffnet. Zunächst wird das entwickelte Konzept mit seinen didaktischen Ansätzen und Materialien vorgestellt. Anschließend präsentiere ich die Evaluation, die vor allem die Chancen von Mehrsprachigkeit bei SchülerInnen für den Geographieunterricht sichtbar macht.
Kritische Bildung: Reclaim your curriculum (Melissa del Carmen Ernstberger, TU München)
Hier teile ich Erfahrungen mit (fehlender) kritischer Praxis in Hochschulprogrammen, basierend auf meiner Entwicklung eines Moduls ‚Kritische Kartografie‘ für mein eigenes Masterstudium. Damit reflektieren wir Chancen und Herausforderungen, um institutionelle Strukturen als Studierende „from the inside“ zu verändern – mit Kursmaterialien und kritischen Lernplänen zur Hand.
Entwicklung eines innovativen Online-Kurses zur Unterstützung der Transformation von Bildungseinrichtungen (Maria Terhorst, KU Eichstätt-Ingolstadt)
In diesem Vortrag werde ich erste Einblicke in mein Promotionsprojekt geben, indem der Whole Institution Approach im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung im non-formalen Bildungsbereich weiter integriert werden soll. Im Zentrum steht dabei die enge Zusammenarbeit von Theorie und Praxis. Es sollen Bildungseinrichtungen in ihrer Entwicklung unterstützt und Transformationsprozesse angestoßen werden.
Freitag, 19.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Luisa Neubauer und Leon Caspari
Donnerstag, 18.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Vortrag, kooperativer Workshop, Austausch
Nadine Förster
„In fünf Jahren gibt es keine Fischer mehr“, sagen deutsche Ostseefischer. Das Berufsbild des Fischers läuft Gefahr, nahezu komplett aus dem deutschen Ostseeraum zu verschwinden. Von der „Leitbildkommission zur Zukunft der deutschen Ostseefischerei“ wurde die Maßnahme „Junge Menschen für die Fischerei gewinnen“ als zentrale Zukunftsperspektive zum Erhalt deutscher Ostseefischerei identifiziert.
In der Session wird ein Konzept vorgestellt, das aktuell als Pilotprojekt in Schulen läuft. Ziel des Vorhabens ist es, Schüler an die Thematik Fischerei heranzuführen und die Attraktivität des Fischerberufes als regionale Lebensmittelproduzenten und kulturelles Element, neu auch als Dienstleister, u. a. im Schutzgebietsmanagement und als Teil der nachhaltigen "Blauen Bioökonomie" zu steigern, um die Zukunft des Berufes in der Region zu unterstützen.
Neben der Projektvorstellung erwartet die Teilnehmer auch ein Einblick in die Thematik „Überfischung/nachhaltiger Fischfang“ mit den unterschiedlichen Konflikten und Stimmen zur Problematik. Darüber hinaus sollen Chancen für die Zukunft der Fischerei z. B. in Form eines neuen erweiterten Berufsbildes (Fachwirt/-in Fischerei und Meeresumwelt – ein weltweit einzigartiger Weiterbildungsansatz, der aus der Fischerei selbst entstanden ist) aufgezeigt werden, sodass diese einzigartige kultur- und landschaftsprägende Wirtschaftsform erhalten bleiben kann.
Begleitet wird das Konzept zudem von einem Forschungsprojekt zur Zukunft des Kulturerbes der Fischerei an der Universität Greifswald. Dabei soll festgestellt werden, inwiefern sich ein solches Projekt auf die Einstellung junger Menschen zum Thema Fischerei auswirkt. Auch hier werden den Teilnehmern anregende wissenschaftliche Einblicke gewährt und die Möglichkeit gegeben, sich selbst in dieses spannende Forschungsfeld einzubringen.
Bei der Session handelt es sich um einen Mix aus Vortrag und kooperativen Workshop mit anschließendem Austausch zum Thema.
Freitag, 19.09.2025, 9:00 - 10:30 Uhr
Session mit Beiträgen
Jana Mayer (KIT, IfGG), Lena Fröschl
Die Session richtet sich an alle, die mit Kindern forschen oder dies künftig tun möchten. Nach einem Einstieg von Jana mit dem Vergleich von Mental Maps werden verschiedene partizipative Methoden vorgestellt, die neue Perspektiven auf Forschung und Planung eröffnen. Dazu berichtet Lena über Co-Creation, als Lösungsansatz für kindergerechte Stadtplanung. Gemeinsam diskutieren wir, warum Kinder und Jugendliche stärker in Forschungs- und Planungsprozesse einbezogen werden sollten und wie dies praktisch umgesetzt werden kann.
Donnerstag, 18.09.2025, 11:00 - 12:30 Uhr
Tom Fieguth, Hannah Emmy Schnelle
Freitag, 19.09.2025, 9:00 - 10.30 Uhr
Session mit Beiträgen
Benjamin Herfort (HeiGIT/GIScience Heidelberg)
Habt ihr über OpenStreetMap-Daten und/oder über die Community der Beitragenden geforscht und euch dabei mit den Themen räumliche Ungleichheit, Bias in verschiedendster Form oder Datenqualität befasst? In dieser Session könnt ihr eure Arbeiten in einem kurzen Vortrag mit anschließender Diskussion vorstellen. Wir freuen uns verschiedene Perspektiven aus Geoinformatik und Humangeographie zusammenzubringen und sind gespannt auf eure Beiträge.
Donnerstag, 18.09.2025, 16:30 - 18:00 Uhr
Diese Session besteht aus folgenden Contributions:
Jenseits des Pixels - Metadaten als Schlüssel zur kritischen Lesbarkeit von Satellitenbildern (Julian Peschel)
The Impact of New Inclusive Superblocks on Urban Noise Pollution: A Case Study of Mannheim (Dominik Neumann, Maren Heinemann, Celina Thomé)
Untersuchung der Auswirkung der “Grünen Korridore” in Medellin auf den Wärmeinseleffekt mithilfe von Fernerkundung (Florian Behrens)
Donnerstag, 18.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Vortrag, Workshop, Austausch
Arbeitskreis FemGeo Universität Heidelberg, Alissa Starodub (Hochschule Fulda)
Die Session besteht aus einem Einstieg der Autorin Alissa Starodub, die in ihre Arbeit und die Ideen und Konzepte städtischer und gesellschaftlicher Utopien einführt und einem Workshop, den der AK FemGeo Heidelberg leiten wird.
Prefiguration ist ein theoretischer Begriff, der das Vorformen einer wünschenswerten Zukunft in der Gegenwart beschreibt – den Widersprüchen zum Trotz. Er kommt nicht ohne konkrete Räume und Praxis aus. Was das in der Theorie und in der politischen Praxis mit sich bringen kann, zeigt Alissa Starodub kurz zu Beginn ihres Inputs auf, um uns anschließend in die grenzenlose Stadt für Alle einzuführen – mit einer Kombination aus kritischer kollektiver Kartographie und der Methode Science Fiction, einer zukunftsorientierten partizipativen Aktionsforschung.
Aufbauend auf den vorgestellten Methoden und Konzepten möchten wir im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen und eigene wie gemeinsame Zukünfte denken und gestalten. Denn was braucht eine grenzenlose Stadt für Alle? Was macht sie aus? Und wie sorgen wir uns umeinander und um die Stadt? Wie bewegen wir uns darin? Wie fühlen wir uns in ihr? Mit Konzepten der Feministischen und Kritischen Geographie und unseren eigenen Wirklichkeiten möchten wir gemeinsam Städte für Alle prefigurieren!
Wir bitten darum, dass unser Workshop nicht gefilmt oder fotografiert wird.
Donnerstag, 18.09.2025, 16:30 - 18:00 Uhr
Austausch
Anne Morlock, Charlotte Thiermann und Paula Gies (AK Feministische Geographien Heidelberg)
Was bewegt euch an eurer Hochschule? Woran arbeitet ihr gerade? Wo erlebt ihr Gegenwind – und was gibt euch Rückenwind?
In dieser offenen Vernetzungsrunde wollen wir uns über unsere Arbeit in kritischen studentischen Gruppen austauschen: über laufende Projekte, Herausforderungen, Erfahrungen und Inspirationen. Ziel ist es, voneinander zu lernen, uns gegenseitig zu stärken und neue Ideen mitzunehmen.
Mit unserer Session wollen wir unter anderem an den Workshop des AK Kritische Geographien Bonn anschließen, in dem es auch um Erfahrungen studentischer Partizipation gehen wird, und auch mögliche Ergebnisse vertiefen! (Du musst dafür nicht unbedingt an beiden Sessions teilnehmen!)
Egal, ob du aktiv in einer Initiative bist, dich für studentisches Engagement interessierst oder einfach mal reinschnuppern möchtest – komm vorbei, bring deine Fragen und Perspektiven mit und diskutier mit uns.
Donnerstag, 18.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Lightning Talks, World Cafe
Malin Delfs, Dennis Wilke, Carolin Janssen (Universität Osnabrück)
Der Klimawandel führt zu Veränderungen im Wasserkreislauf. Durch die Zunahme in Intensität und Häufigkeit von Dürren erreichen beispielsweise Flüsse zeitweise extreme Niedrigwasserstände und Grundwasserspiegel sinken, wodurch die Wasserverfügbarkeit für Trinkwasser oder Bewässerung bedroht wird. Auch Starkregen und Hochwasser treten häufiger und intensiver auf, wodurch Siedlungen überflutet und Lebensgrundlagen zerstört werden. Diese veränderten Bedingungen erfordern Anpassungsmaßnahmen auf allen gesellschaftlichen Ebenen.
Ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen von Wasserknappheit und Extremwetterereignissen zu mindern erfordert ein neues Verständnis von Wassergovernance und -management, welches beide Extreme - Wassermangel und -überschuss - berücksichtigt und resiliente Mensch-Umwelt-Interaktionen stärkt.
Innovative und integrative Anpassungsstrategien sind notwendig, um eine sichere und gerechte Wasserversorgung einerseits sowie Schutz vor Überflutungen andererseits zu gewährleisten. Durch partizipative und effektive Governance können Lernprozesse angestoßen werden, die die Anpassungsfähigkeit von Systemen an extreme Wetterereignisse verbessern und Wasserressourcen langfristig sichern.
u.a. mit folgenden Contributions:
Klimaresilienz durch ‚eco-cultural revitalization’: Zielkonflikte zwischen ökologischen, ökonomischen und sozial-spirituellen Aspekten indigenen Wassermanagements im Colorado River Basin, USA (Lisa Woldrich)
Donnerstag, 18.09.2025, 9:00 - 10:30 Uhr
Vortrag, Austausch
mit Katja Haferkorn, Jochen Topf (FOSSGIS e.V., OSM)
Der gemeinnützige FOSSGIS e.V. (www.fossgis.de) setzt sich seit 25 Jahren für freie Software und offene Daten im Geo-Bereich ein. Wir bringen Euch gerne unsere Arbeit näher und freuen uns auf eine Diskussion mit Euch.
Um die Welt um uns zu verstehen brauchen wir Karten. Grundlage dafür sind Daten, die wir im OpenStreetMap-Projekt sammeln, um sie zu Karten und für andere Anwendungen verarbeiten. Dazu gibt es jede Menge nützlicher Open Source Software, die aus der Community entwickelt wird. Die im Projekt gesammelten Daten und die Software stellen wir allgemein kostenlos und frei zur Verfügung. Wir zeigen, was es so gibt, wie ihr das alles nutzen und auch selbst dazu beitragen könnt. Wir wollen mit Euch diskutieren: Wie organisiert sich so ein Projekt? Was soll überhaupt auf der Karte erscheinen und wie? Wie gehen wir mit Konflikten um? Wie positionieren sich unsere Projekte in der Gesellschaft, beeinflussen sie und werden von ihr beeinflusst? Welche Herausforderungen kommen in Zukunft auf uns zu?
Freitag, 19.09.2025, 14:30 - 16:00 Uhr
Marc Heptig, Marlene Friedrich (Universität Heidelberg), Sebastian Kalversberg (BTU Cottbus-Senftenberg)
Städte stehen im Kontext gegenwärtiger Krisen und der vielerorts proklamierten Notwendigkeit einer „Großen Transformation“ in dreierlei Hinsicht im Rampenlicht: als Verursacher, als Betroffene und als Retter. In unserer Session möchten unser dieser urbanen Trilogie widmen.
Der erste Beitrag untersucht urbane (Umwelt-)Politiken, die durch technokratisch-manageriale Governance scheinbar konsensuale, entpolitisierte Räume schaffen – Swyngedouws „postpolitische Stadt“. Gleichzeitig plädiert der Beitrag für Wissensverständnisse, die das Potenzial besitzen, deliberative Debatten über städtische Zukünfte zu fördern und eine konstruktiv-hyperpolitische Transformation anzustoßen.
Im zweiten Beitrag möchten wir gemeinsam Wege erkunden, wie Städte jenseits wachstums- und technologiezentrierter Ansätze neue Akzente setzen können. Durch eine suffizienzorientierte Stadtentwicklung könn(t)en sie dazu beitragen, dass ein gutes Leben für alle innerhalb planetarer Grenzen möglich wird.
Kann weniger mehr sein? Überlegungen zu einer suffizienten Stadtentwicklung (Marc Heptig, Marlene Friedrich)
Von Post- und Hyperpolitik: Ontho-Epistemische Exploration Urbaner Governance Praktiken (Sebastian Kalversberg)