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Im Rahmen des JKGs habt ihr die Möglichkeit an einer unserer zahlreichen Exkursionen teilzunehmen. Diese finden entweder am Donnerstag- oder Freitagvormittag (18.09. oder 19.09.) statt. Sie sind so konzipiert, dass ihr spätestens um 14:00 Uhr zurück auf dem Kongressgelände seid, somit könnt ihr entspannt an der nächsten Session teilnehmen.
Zur Abfrage eurer Exkursionsprioritäten werden wir euch Anfang August eine E-Mail zusenden, in der ihr eure Wünsche angeben könnt. Hier könnt ihr euch nun schon einen Überblick über unser breites Angebot verschaffen und euch informieren.
Solltest du weitere Informationen benötigen, zum Beispiel zur Barrierefreiheit, dann schreib uns gern eine E-Mail an: jkg2025@geodach.org
mit Prof. Dr. Sigrun Kabisch
Ist Leipzig-Grünau als größtes Plattenbaugebiet der Stadt eine grüne Oase oder ein Problemgebiet? Mit dieser Frage wird sich die Exkursion durch den Stadtteil mit seinen rund 45.000 Bewohnerinnen und Bewohnern befassen. Es werden der bauliche Wandel des Stadtteils seit 1990 und die Konsequenzen des Einwohnerverlustes von ca. 50% mit nachfolgendem Wohnungsabriss genauso verdeutlicht wie die aktuellen Wohn- und Erholungsangebote. Dabei kann auf große Potenziale ebenso verwiesen werden wie auf Herausforderungen. Die Betonung liegt auf der heutigen Differenziertheit der Bewohnerschaft und der Vielgestaltigkeit des Stadtteils. Anhand jüngster soziologischen und sozialgeographischen Untersuchungsergebnissen aus einer einmaligen Langzeitstudie über ca. 40 Jahre, die die Exkursionsleiterin verantwortet, wird die Sicht der Bewohnerschaft auf ihren Stadtteil verdeutlicht. Weitere Infos unter: www.ufz.de/intervallstudie_gruenau. Es wird eine Karte mit der Exkursionsroute zur Verfügung gestellt. Des weiteren werden wir an ausgewählten Stationen eine kurze Pause einlegen und anhand der bisher vermittelten Infos und von graphischen Abbildungen diskutieren.
Prof. Dr. Sigrun Kabisch arbeitet als Gastwissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und als Honorar-Professorin am Institut für Geographie der Universität Leipzig. Seit mehreren Jahrzehnten begleitet sie die Entwicklung der Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau in einer Langzeitstudie aus stadtsoziologischer und stadtgeographischer Perspektive.
mit Friedemann Goerl
Wie bekommt man die Verkehrswende auf der Straße und Barcelona nach Leipzig? Am Beispiel des Leipziger Superblocks soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie öffentlicher Raum durch eine kooperative Stadtgesellschaft gemeinsam neu entwickelt werden kann. Enden wird die Exkursion am Parkbogen Ost, ein von aktiven Bürger*innen angeschobenes Leuchtturmprojekt für den Fuß- und Radverkehr auf ehemaligen Gleisanlagen und teilweise über den Dächern von Leipzig.
mit dem Besucherdienst Leipzig
in Bearbeitung
mit Tobias Weber, Olivia Wunderlich, Mathilda Wolf und weiteren Aktivisti von Krikkel - das Kritische KartenKollektiv Leipzig
Kommerzielle Karten geben vor eine objektive Abbildung der Welt zu sein, doch neutrale Karten gibt es nicht. Welche Absichten oder Machtverhältnisse liegen hinter den Karten, die wir täglich betrachten? Wir sind Krikkel, das Kritische Kartenkollektiv und möchten Leipzig durch radikale Karten erschließen. Wir nehmen euch mit auf ein interaktiven Spaziergang, um gemeinsam Möglichkeiten widerständiger Praxis zu entdecken!
mit Michelle Meier und Lynn Tausendfreund
Die beeindruckenden Gebäude Leipzigs sind bekannt. Aber woraus genau sind sie gebaut? In einer Exkursion zur Geologie der Architektur Leipzigs möchten wir mit euch gemeinsam diese Frage beantworten. In einem Stadtrundgang werden wir uns die bekannten Gebäude, wie den Hauptbahnhof, das Gewandhaus oder das Bundesverwaltungsgericht genauer anschauen. Aus welchen Gesteinen sind sie gebaut? Woher kommen sie? Und was verraten Sie uns über die Erdgeschichte? Die studentisch-geführte Exkursion wird von Lynn und Michelle geleitet. Beide studieren im Master an der Universität Leipzig. Wir freuen uns, mit euch einen Ausflug in die Erdgeschichte zu machen!
mit Gernot Decker und Frank Bach
GPS: Die Geologisch-Paläontologische Sammlung der Universität Leipzig ist mit 400 000 Objekten eine der bedeutestenden deutschen Universitätssammlung auf dem Gebiet der Geologie und Paläontologie, unterteilt in viele Spezialkollektionen. Mit einer weit über 100-jährigen Geschichte wurde am historischen Standort in Leipzig Wissenschafts- und Forschungsgeschichte geschrieben. Die Sammlungsobjekte stammen aus der ganzen Welt.
GKS: Die Geowissenschaftliche Kartensammlung umfasst ca. 36.000 Objekte ganz unterschiedlicher Art, vorwiegend topographische und geologische Karten, technische Geräte, Globen, Wandkarten, Atlanten und eine vielfältige Palette an Verlagskartographie, historische und aktuelle Kartenwerke. Ein Großteil der Sammlung ist digital erfasst und über den Sammlungskatalog der Universität Leipzig einsehbar.
mit Dr. Peter Otto & PD Dr.-Ing. habil Lucie Moeller
Gründächer haben als blau-grüne Infrastruktur vor allem in Städten große Bedeutung erlangt. Hitzereduktion im Sommer, Regenwasserrückhalt, Staubminderung, aber auch Forschungen zur Reinigung von Grauwasser und zur Förderung von Biodiversität werden auf der Exkursion thematisiert. Der UFZ-Gründachkomplex ist ein idealer Ort, um sich über den aktuellen Stand interdisziplinärer Forschung zu informieren.
mit Prof. Dr. Andreas Berkner
Ausgehend vom AGRA-Park Markkleeberg umrunden wir den Zwenkauer und den Cospudener See. Dabei steht die Landschaftsentwicklung vom bis 1999 betriebenen Tagebau zum Leipziger Neuseenland im Mittelpunkt. Der Aussichtspunkt Bistumshöhe bietet einen vorzüglichen Rundumblick. Mit dem Gebietswasserhaushalt zwischen Restlochflutung und Hochwasserschutz, dem Gewässertourismus, neuen Naturrefugien und Erinnerungen an bergbaubedingt „verlorene Orte“ werden Brennpunkte der Regionalentwicklung vorgestellt und kommentiert. Entsprechende Wassertemperaturen vorausgesetzt, kann auch eine Badepause eingelegt werden. Um Rucksackverpflegung wird gebeten. Die Streckenlänge umfasst ca. 30 Kilometer bei überwiegend flachen und gut „rollfähigen“ Wegen.
mit Dr. Johannes Schmidt
Die Exkursion ist als Spaziergang entlang der natürlichen und anthropogenem Gewässer Leipzigs angelegt. Leipzig als Wasserstadt versteht sich seit jeher verbunden mit den Gewässern. Gleichzeit sind und waren die Flüsse nie schiffbar. Ein verzweigtes System an Gewässern durchfließt den Auwald und die heutige Stadt. Ein Zitat aus dem 19. Jh. macht deutlich, wie komplex das Hydrosystem war und ist. "Indeß ist es weit leichter die Quellen die Nils zu finden, als aus de Laufe der Leipziger Gewässerlandschaft klug zu werden [...]"
(F. Stolle; 1883) Wir wollen auf der Exkursion einen Überblick über die Zusammenhänge aus Stadtentwicklung und einer Flusslandschaft im Wandel werden.
mit Christine Rietzke ( vom Frauenkultur Leipzig eV.)
Was erlebten und forderten aktiv handelnde Frauen* vor/während/nach 1989/1990 in der DDR? Welche Projekte, Vereine und Initiativen entwickelten sich daraus – und welche Fragen sind auch heute unverändert aktuell...? Aufgesucht werden Orte in der Leipzig City mit einem Bezug zu Aktivitäten von Frauen* 1989/90 – u.a. Gründung der Fraueninitiative Leipzig; erste autonome Frauenzeitung der DDR; von Demonstrationen gegen den §218 bis zur Gründung des Referates Frauen und Kultur im StuRa der Universität Leipzig u.a.m. Dieser Rundgang durch die Leipziger Innenstadt wurde entwickelt, weil die Sichtbarkeit der Geschichte von Frauen*, von Aktivistinnen* der ehemaligen DDR in der Vor- und Nachwendezeit noch immer wenig bekannt ist. Es ist ein interaktives Format, um Wissen und Erfahrungen zu teilen und ein Angebot gegen das Vergessen unserer Geschichte.
mit Marc Heptig, DVAG
Postwachstums- und Degrowth-Ansätze werden häufig als nicht-realisierbar eingestuft – wenn nicht sogar als unerwünscht betrachtet (Brocchi 2024; Hickel & Kallis 2020; Lindner 2023). Wright (2010) beschreibt, wie Utopien real werden können oder es bereits sind. Er bezeichnet solche Phänomene als Realutopien und unterscheidet drei Transformationsstrategien zu deren Verwirklichung: 1) rupturale Strategien, die auf den Bruch mit dem System zielen, 2) interstitielle Strategien, die sich auf Nischen innerhalb des Systems konzentrieren und 3) symbiotische Strategien, die auf Reformen des Systems setzen. Im Rahmen einer Exkursion durch den Leipziger Stadtteil Grünau werden wir eine solche Realutopie erkunden, bei der symbiotische und interstitielle Strategien zusammengewirkt haben. Der im September 2024 eröffnete Makerspace Grünau, gefördert durch das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, ist die erste große offene Kreativwerkstatt im Leipziger Westen. Ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichster Generationen und Zugehörigkeiten „gemeinsam selbstorganisiert eigene Ideen und Objekte, erste Prototypen oder sogar richtige Produkte [entwickeln und] […] gleichberechtigt von- und miteinander [lernen können]“ (Verbund Offener Werkstätten e.V. o. J.). Makerspaces sollen hierbei als Experimentierfelder einer Postwachstumsgesellschaft verstanden werden (Kurzeja et al. 2020). Nach dem Besuch des Makerspace folgt ein Rundgang durch den Stadtteil Grünau. Dabei thematisieren wir u. a. das Wohnen in Sachsens größter Plattenbausiedlung, Kunst im öffentlichen Raum, den Einsatz von Städtebauförderprogrammen sowie die historische Entwicklung städtebaulicher Leitbilder. Die Exkursion verbindet theoretische Reflexionen mit konkreten Praxisbeispielen. Damit schlägt sie eine Brücke zwischen Kritischer und Angewandter Geographie. Die Exkursion dauert inklusive Transport etwa vier Stunden.
mit Hannah Klemm und Fritzi Ensikat
Die Stadt gehört uns allen - aber ist das wirklich so? Die feministische Stadtplanung sagt: Nein. Städte wurden historisch überwiegend von weißen, gesunden und wohlhabenden Männern geplant, und das zeigt sich in ihrer Ausgestaltung. Die Bedürfnisse all jener Menschen, die diesen Normen nicht entsprechen, werden im öffentlichen Raum nämlich oft übersehen oder durch die Architektur benachteiligt. Eine „neutrale“ Stadt, die wirklich allen gehört, gibt es demnach nicht. In unserem 2-3 stündigen Stadtrundgang durch den Leipziger Osten möchten wir euch in die Grundgedanken feministischer Stadtplanung einführen. Gemeinsam erkunden wir konkrete Orte, an denen sich zeigt, wie soziale Ungleichheiten in der Stadt sichtbar werden und wo aktuelle Konzepte ansetzen, um Räume gerechter zu gestalten. Wir starten am Augustusplatz, laufen von dort etwa 2 km und beenden unsere Tour im Lene-Voigt-Park, wo wir im Anschluss gerne noch ein wenig verweilen und uns austauschen können. (Zu uns: Wir sind Hannah Klemm und Fritzi Ensikat, studieren Kulturwissenschaften an der Uni Leipzig und schreiben aktuell unsere Abschlussarbeiten zum Thema „Feministische Stadtplanung“. Während sich Hannah auf die Analyse von Smart City-Konzepten aus einer feministisch-intersektionalen Perspektive konzentriert, schreibt Fritzi über Parkgestaltung und inwiefern diese inklusiver und feministischer gestaltet werden kann.)
mit Dr. Frank Feuerbach und Martin Rust
Im Fokus der Fahrradexkursion stehen die erdgeschichtliche Entwicklung mit Schwerpunkt Quartär und eine kritische Auseinandersetzung zur Inwertsetzung der Landschaft und Bodennutzung im Nordosten Leipzigs. Die Inwertsetzung der Kulturlandschaft und aktuelle siedlungs- und wirtschaftsgeographischen Strukturen werden anhand politisch-ökologischer Betrachtungen mit den Ausstattungsmerkmalen und dem Wandel der (Natur-)Landschaft diskutiert und Zusammenhänge hergestellt. An ausgewählten Standorten im Gebiet der Taucha-Eilenburger Endmoräne wird die Landschaftsentwicklung exemplarisch vorgestellt und Stadt-Umlandbeziehungen zwischen der Großstadt Leipzig und dem Landkreis Nordsachsen im Hinblick auf die Bodennutzung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft diskutiert. beispielsweise Gewerbe- und Siedlungsentwicklung, Mobilität und Rohstoffgewinnung.
mit Prof. Dr. Hannes Feilhauer
Der Auwald prägt das Erscheinungsbild von Leipzig und spielt eine wichtige Rolle für das Stadtklima. Die enge Verzahnung von Stadt und Auwald hat trotz zahlreicher Schutzgebiete auch einen ausgeprägten Einfluss auf den Zustand und die Artenzusammensetzung des Waldes. Forschende der Universität Leipzig untersuchen dieses Wirkungsgefüge und die Ökosystemfunktionen seit mehr als 20 Jahren in der Burgaue im Norden des Auwalds. Die dort installierte umfangreiche Forschungsinfrastruktur und Sensorik hat als zentrales Element den Auwaldkran, der den Zugang zu den Baumkronen ermöglicht.
Im Rahmen dieser Exkursion besichtigen wir den Forschungsstandort und beschäftigen uns mit dem Ökosystem Auwald und dessen Artenzusammensetzung. Bitte bringt feste Schuhe und an die Witterung angepasste Kleidung mit!